Der Pantarei Approach: Berührung, Beziehung und Verkörperung

Der Pantarei Approach ist eine beziehungsorientierte Methode der Körperarbeit, die davon ausgeht, dass jeder Mensch von Natur aus wandlungs- und kontaktfähig ist. Er basiert auf einem positiven Menschenbild: Der Mensch trägt die Ressourcen für Wachstum, Klarheit und innere Wandlung bereits in sich. Die Aufgabe der Begleitung ist es, diese Qualitäten zugänglich zu machen.

Statt Symptome zu analysieren oder zu diagnostizieren, wird im Pantarei Approach nach dem lebendigen Prozess gefragt: Was bewegt dich? Der Körper ist dabei Ausdruck und Resonanzraum zugleich. Die Methode nutzt Gespräch, intuitive Berührung und achtsame Aufmerksamkeit.

Menschenbild und Ressourcen

Pantarei stellt die individuelle Erfahrung und Beziehung in den Mittelpunkt. Ressourcen wie emotionale Offenheit, Verbindung, Spürbewusstsein, Atem und Ausdruckskraft werden gestärkt. Alles, was sich zeigt, darf da sein – ohne korrigiert oder interpretiert werden zu müssen.

Diese Haltung macht die Methode besonders geeignet für Menschen, die sich mehr mit sich selbst verbinden wollen, ohne therapeutische Kategorien zu brauchen. Es geht um Erleben, Verkörperung und präsente Begleitung.

„„Everything in life moves and changes – and so do you.“

 Pantarei Approach
Rosa ballblume

Berührung, Schmerz, Angst

Berührung ist ein zentrales Werkzeug und wird wie ein „Zuhören mit den Händen“ verstanden. Sie wird nicht nach einem festen Schema eingesetzt, sondern folgt der Beziehung und dem inneren Prozess. Schmerz und Angst werden nicht umgangen, sondern in einem sicheren Rahmen eingeladen, da zu sein – ohne Überwältigung oder Druck.

Traumasensible Haltung

Die Arbeit mit dem Nervensystem, mit Grenzen und mit Wahlfreiheit ist ein zentraler Bestandteil des Pantarei Approach. Praktiker:innen sind darin geschult, traumasensibel zu arbeiten: Das bedeutet unter anderem, Klient:innen werden nicht überfordert, sondern zur Selbstregulation eingeladen. Die Beziehung ist immer der sichere Rahmen für Wandlung.

Ausbildung zum Certified Pantarei Practitioner

  • ca. 235 Stunden (Theorie, Praxis, Live-Module, Peer-Gruppen, Supervision)
  • Dauer: etwa 1,5 Jahre
  • Kosten: ca. 5.000 Euro
  • Integration von Selbsterfahrung und praktischer Übungen
  • Abschluss mit Zertifizierung nach dokumentierten Sitzungen und Supervision

Die Ausbildung ist praxisnah, erfahrungsbasiert und stark auf Beziehungskompetenz ausgerichtet. Sie ist offen für Menschen mit und ohne therapeutischen Hintergrund.

Fazit:

Der Pantarei Approach ist ein verkörperter Weg zur Selbsterkenntnis, getragen von Beziehung, Resonanz und Intuition. Die Methode eignet sich für Menschen, die Ressourcen entfalten und innere Bewegung zulassen wollen. Sie stellt ein modernes, traumasensibles Format dar, das ohne Pathologisierung auskommt und das Menschsein in seiner Ganzheit ehrt.

Quelle

  1. Pantarei Approach. (n.d.). Official Website. Abgerufen am 9. Mai 2025 von https://www.pantareiapproach.com Enthält Informationen zu Philosophie, Menschenbild, Ausbildung, Praxis und internationalen Practitioner:innen.
  2. Pantarei Approach. (2023). Training Curriculum & Practitioner Code of Ethics.

Hinweis: Dieser Artikel beruht auf fachlicher Erfahrung und reflektiert eine körpertherapeutische Perspektive. Die genannten Quellen dienen der Vertiefung und Anregung.

Portraet eines Mannes in Berlin, der Koerpertherapie anbietet.

Über den Autor

Steffen Arndt ist Heilpraktiker für Psychotherapie und Physiotherapie mit über 20 Jahren Erfahrung in der Begleitung von Menschen mit körperlichen und seelischen Beschwerden.

In seiner Arbeit verbindet er fundiertes Wissen aus Anatomie, manueller Therapie und somatischer Psychotherapie. Seine Schwerpunkte liegen in der Arbeit mit Trauma, psychosomatischen Beschwerden sowie Depression und Angstzuständen.

Was ihn auszeichnet: Achtsamkeit, Klarheit – und die Überzeugung, dass nachhaltige Veränderung dort beginnt, wo der Körper mit einbezogen wird.