In Resonanz kommen: 3 Körperübungen

In Resonanz kommen: 3 Körperübungen für mehr Selbstwahrnehmung und Verbindung
Resonanz ist nicht nur ein theoretisches Konzept in der Körpertherapie – sie ist spürbar, erfahrbar und kann durch achtsame Übungen kultiviert werden. Die folgenden 3 einfachen Körperübungen sind eine Einladung, sich selbst, ihre Gefühle und ihre Umwelt intensiver wahrzunehmen. Sie brauchen dazu weder Vorerfahrung noch viel Zeit – nur ein wenig Aufmerksamkeit und Bereitschaft, in den eigenen Körper hineinzuhorchen.
1. Resonanz mit dem eigenen Atem (5 Minuten)
Ziel: Verbindung zum eigenen Körpergefühl und zur inneren Stimme stärken
Anleitung:
- Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl oder ein Kissen.
- Legen Sie eine Hand auf die Brust, die andere auf den Bauch.
- Spüren Sie, wie der Atem ein- und ausströmt, ohne ihn bewusst zu verändern.
- Beobachten Sie: Wo im Körper ist Bewegung wahrnehmbar?
- Weiten Sie Ihre Aufmerksamkeit sanft auf Ihre Gefühle aus: Was bewegt sich innerlich mit dem Atem?
- Wenn es sich stimmig anfühlt, legen Sie am Ende eine Hand auf Ihr Herz und senden sich innerlich einen freundlichen Gruß – wie ein „Ich bin da“.
Diese Übung hilft dabei, das feine Echo zwischen Körper und Gefühl wahrzunehmen – ein erster Schritt in die Resonanz mit sich selbst.
2. Resonanz durch Berührung (5–10 Minuten)
Ziel: Vertrauen und Selbstkontakt durch achtsame Selbstberührung erfahren
Anleitung:
- Nehmen Sie eine bequeme Sitz- oder Liegeposition ein.
- Reiben Sie Ihre Hände kurz aneinander, um Wärme zu erzeugen.
- Legen Sie Ihre Hände behutsam auf einen Körperbereich Ihrer Wahl – zum Beispiel auf den Bauch, den Herzraum oder den Nacken.
- Spüren Sie: Wie reagiert dieser Bereich auf die Berührung? Entsteht Weichheit, Widerstand, vielleicht eine Emotion?
- Bleiben Sie für ein paar Atemzüge in Kontakt – nicht „machen“, sondern einfach nur „sein“.
- Wechseln Sie den Bereich, wenn Sie möchten, und nehmen Sie wahr, wie sich der Körper insgesamt anfühlt.
Diese Übung schafft Sicherheit und öffnet einen inneren Raum, in dem emotionale Resonanz möglich wird.
3. Resonanz mit der Umgebung (5–15 Minuten)
Ziel: Wahrnehmen, wie Resonanz auch im Kontakt mit der Welt entsteht
Anleitung:
- Suchen Sie sich einen ruhigen Ort in der Natur oder am Fenster.
- Schauen Sie sich achtsam um: Was spricht Sie spontan an? Ein Baum, eine Pflanze, ein Lichtspiel?
- Bleiben Sie mit Ihrem Blick bei diesem Detail und spüren Sie: Was löst es in Ihnen aus?
- Beobachten Sie, ob sich etwas in Ihrer Atmung, Ihrer Haltung oder Stimmung verändert.
- Wenn Sie möchten, schließen Sie die Augen und nehmen dieses Gefühl nach innen mit.
Resonanz ist auch die Antwort Ihres Körpers auf die Welt – diese Übung macht sie erfahrbar.
Abschließender Impuls
Diese drei Übungen laden dazu ein, den Körper als Resonanzraum zu entdecken – als Ort, an dem innere Wahrheit spürbar wird. Sie bieten kleine, aber kraftvolle Möglichkeiten, sich selbst wieder näherzukommen – jenseits von Leistungsdruck und Selbstoptimierung. Vielleicht entsteht durch diese Praxis sogar ein neues Vertrauen: in die eigene Wahrnehmung, in den eigenen Rhythmus und in die Fähigkeit, in Verbindung zu treten – mit sich selbst und mit dem Leben.
Zum Weiterlesen und Vertiefen
Empfohlene Literatur und Quellen zum Thema Resonanz und Körperwahrnehmung
- Journal of Bodywork and Movement Therapies
Internationale Fachzeitschrift zu Körpertherapie, Bewegung und Psychosomatik, den Körper als Resonanzraum zu entdecken – als Ort, an dem innere Wahrheit spürbar wird. Sie bieten kleine, aber kraftvolle Möglichkeiten, sich selbst wieder näherzukommen – jenseits von Leistungsdruck und Selbstoptimierung. Vielleicht entsteht durch diese Praxis sogar ein neues Vertrauen: in die eigene Wahrnehmung, in den eigenen Rhythmus und in die Fähigkeit, in Verbindung zu treten – mit sich selbst und mit dem Leben. - Hartmut Rosa – Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung
Grundlagenwerk über Resonanz als Weltbeziehung – inspirierend für therapeutisches Arbeiten. - Thomas Harms – Körperpsychotherapie. Grundlagen, Methoden, Praxis
Praxisnahes Buch über körperorientierte Psychotherapie und emotionale Präsenz. - Bessel van der Kolk – Verkörperter Schrecken (The Body Keeps the Score)
Standardwerk über Trauma und die körperliche Speicherung von Erfahrungen. - Alexander Lowen – Bioenergetik
Klassiker über den Zusammenhang von Körperhaltung, Emotion und innerem Erleben.