Teil meiner Arbeit ist, den Unterschied zu zeigen zwischen zwei Arten mit Schmerzen umzugehen: Wir können zum einem viel Kraft investieren zu ignorieren, abzulehnen, vermeiden zu spüren, gegen den Schmerz zu arbeiten oder alternativ all unsere Aufmerksamkeit nutzen um die Realität wahrzunehmen. Die erste Möglichkeit ist enorm anstrengend und verlängert das Leiden. Dagegen eröffnet das volle Erleben des Schmerzes, dass die freiwerdende Kraft für die Heilung genutzt werden kann. Selbst wenn etwas nicht völlig kuriert, erleben wir es oft als nicht mehr so belastend, fühlen uns weniger ausgeliefert oder hilflos.
In meiner physiotherapeutischen Arbeit sind die Ursachen, Gründe und Erklärungen für Schmerzen wichtig. In der Körperpsychotherapie suche ich zusätzlich mit den Klient:innen das Erleben des Schmerzes um die Aufmerksamkeit zu schulen. Was ist das Schmerzhafte im Schmerz? Was macht mir daran so zu schaffen?
Die entstandene Aufmerksamkeit kann dann genutzt werden für einen anderen Umgang und damit verändert sich auch die Wahrnehmung für den Schmerz. Ich konzentriere mich dabei auf die Aspekte, welche wir selber kontrollieren können. Wie wir anspannen, entspannen, wie wir atmen, wo die Aufmerksamkeit stattdessen hingeht. Dadurch kann sich eine effiziente Methode entwickeln neu mit Schmerzen umzugehen, anstatt alte Muster zu wiederholen. Das passiert immer konkret im Körper und ist immer erfahrbar.